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KENSAKU  SHIMIZU Komponist

©Seiichi Uozumi
Die Musik Kensaku Shimizus verkörpert eine einzigartige Erkundung von Geschichte, Gesellschaft und Landschaften in westlichen und östlichen Welten.
 

Weltweite Bekanntheit erreichte er mit seinem Requiem für Fukushima, das er nach der Katastrophe in der Tohoku-Region 2011 im Auftrag des SWR Sinfonieorchesters Baden-Baden und Freiburg komponierte. Die Uraufführung fand im März 2013 in Konstanz statt und hinterließ einen großen Eindruck beim Publikum.

„Vielleicht beschreibt Shimizu mit seiner Kompositionsweise der Engführung das Sinnbild einer Gesellschaft, die zusammengeschweißt wird durch ein gemeinsames schreckliches Ereignis. Der Blick von außen zeigt eine homogene Masse. Erst wer genauer hinschaut bzw. hinhört, entdeckt lauter Einzelschicksale, einzelne Verzweiflungsschreie.“

-Elisabeth Schwind, Südkurier-

Kensaku ist zweifellos einer der wichtigsten Komponisten unserer Zeit und seine vielfach beachteten Werke erlangen zunehmend Anerkennung in den USA, Europa und in Japan.
Eines seiner jüngsten Werke, In to the deep für Cello und Klavier, ein Auftragswerk des Musikfestes Bremen und Leonard Elschenbroich wurde im August 2015 uraufgeführt, am 25. Januar 2016 vom Deutschlandfunk gesendet und anschließend in zahlreichen Konzerten weltweit dargeboten, u.a. in Breitachklamm (6. Juni), in Großbritannien im Ryedale Festival (Juli), im Chichester Council House (27. Oktober), und in der Holy Trinity Church, Claygate (29. Oktober), in der Tongyeong Concert Hall in Südkorea (7. Oktober) und in Japan in der Daishi Hall (10. Oktober).

Izumi, sein jüngstes Werk für Klavier wurde zum ersten Mal bei den Europäischen Wochen 2013 in Passau aufgeführt, vom Bayerischen Rundfunk übertragen und im Jahr 2015 beim Klavierfestival Ruhr in Bottrop (7. Mai), beim Sommerfestival im Bosco in Gauting, (25. Juni) und von Mona Asuka in Ebersberg (5. November) dargeboten.
Unter seinen jüngsten nennenswerten Erfolgen sind u.a. eine Komposition für Orgel, die bei der 10-Jahres-Feier der Suntory Hall in Tokyo aufgeführt wurde, eine Ausstellung seiner Werke beim Bandai International Music Festival, Bearbeitungen für Orchester der bekannten Progressive-Rock-Stücke 21st Century Schizoid Man von King Crimson, Close to the Edge von Yes und The Great Gigs in the Sky von Pink Floyd erwähnenswert. Diese drei Werke wurden bei einem Konzert für das 55. Jahresjubiläum von TV Asahi aufgeführt und vom Publikum enthusiastisch aufgenommen.

Kensaku hat zahlreiche Werke für Flöte und Orchester geschrieben, wie z.B. Disparate Space-Time II, das bei Ongaku No Tomo Sha Corp. ediert vorliegt. Eine CD mit Werken für Flöte, Altflöte und Piccolo mit Klavierbegleitung erschien 2010 unter dem Titel Umi (das Meer).

Kensaku wurde mit mehreren Kompositionspreisen und Stipendien bedacht. 1990 gewann er nach einstimmiger Entscheidung der Jury den 7. Internationalen Wieniawski Wettbewerb in Polen, während der zweite Preis nicht vergeben wurde.

Kompositionsaufträge erhielt er außerdem vom ehemaligen Soloflötisten des Boston Symphony Orchestra, Doriot Dwyer, von der Japan Organ Society, den Powell Flutes Japan und der Japan Association for the Mathematical Sciences. Außer Izumi und dem Requiem für Fukushima, wurden viele seiner Werke weltweit von führenden Solisten aufgeführt, u.a. von Jacque Zoon, dem ehemaligen Soloflötisten des Boston Symphony Orchestra und Kazuo Tokito, dem ehemaligen Piccoloflötisten des Philadelphia Orchestra. 2009 wurde sein Werk Transmutation vom Nationalen Symphonieorchester der Urkaine uraugfeführt.

Obwohl Kensaku den Großteil seiner Zeit mit dem Komponieren verbringt, nahm er Einladungen des Festival de Musiques Nouvelles in Toulouse, der Qiqihar University in China, und, kürzlich des College of New Jersey für das American Composers Forum an. 2016 war Kensaku Juror bei den ISCM World Music Days in Tongyeong in Südkorea.

In Japan geboren, begann Kensaku seine Karriere als Komponist in den USA. Er ist Absolvent des New England Conservatory of Music in Boston wo er einen Bachelor in Musiktheorie und einen Master in Komposition mit Auszeichnung erhielt. 1998 wurde er ausgewählt, Computermusik und Musiktechnologie im „Stage Program“ des IRCAM in Paris zu studieren, wo er auch Vorlesungen als Gastdozent gab. Anschließend schloss er sein Doktorat in Komposition an der Harvard University mit einem Stipendium und der Möglichkeit ab, dort als „Fellow“ zu unterrichten.

Er studierte Komposition und Musiktheorie bei Robert Cogan, Donald Martino, Earl Kim, Bernard Rands und Joji Yuasa.

Zur Zeit ist Kensaku Shimizu Professor an der Niigata University und Gastdozent an der Qiqihar University in China.

Seine jüngsten Bearbeitungen von Japanese Songs & World Songs, beinhalten u.a. Sakura-sakura, eine Fantasie über Londonderry Air, die at Dolce am 25th Dezember 2016 in Tokyo uraufgeführt wurde. Sie können vom Dolce Classic Channel downgeloadet werden.

Rest, while you can für Piccolo, zwei Flöten, Altflöte und Klavier, ein neues Auftragswerk des Flötisten Ryu Noguchi, der bereits Werke Toru Takemitsu und Yoshio Hachimura uraufgeführt hat, wurde am 19 Mai 2017 in der Tokyo Opera City zum ersten Mal gespielt.

Sein neuestes Werk Kyakurai” für Streichorchester“ wird am 21. Januar 2019 von der Kammersymphonie Berlin unter Jürgen Bruns in der Berliner Philharmonie uraufgeführt.